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Wellendichtring: So montieren Sie ihn richtig
Haben Sie den passenden Wellendichtring für Ihre Anwendung gefunden? Der nächste Schritt ist eine präzise und fehlerfreie Montage. Nur dann bleibt der Wellendichtring unbeschädigt. Achten Sie daher beim Austausch eines vorhandenen Wellendichtrings auf eine sorgfältige und saubere Demontage. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die verschiedenen Schritte für einen ordnungsgemäßen Montage- bzw. Demontageprozess. Damit Ihre Anwendung optimal funktionieren kann.
Vorbereitung der Montage eines Wellendichtrings
Eine erfolgreiche Montage erfordert zunächst eine sorgfältige Vorbereitung. Halten Sie einige einfache Schritte ein und erhöhen Sie damit die Aussichten auf eine einwandfreie Montage.
- Bei Reparatur: Entfernung des vorhandenen Wellendichtrings
- Auswahl der richtigen Wellendichtringgröße
- Kontrolle des Wellendichtrings
- Gründliche Überprüfung der Oberflächen, mit denen der Wellendichtring in Berührung kommt
- Verwendung des passenden Montagewerkzeugs
Bei Reparatur: Entfernung des vorhandenen Wellendichtrings
Bei einer Reparatur muss zunächst der vorhandene Wellendichtring entfernt werden. Wichtig bei der Entfernung eines Wellendichtrings: Verwenden Sie das passende Werkzeug, um Beschädigungen an Achse und Bohrung zu vermeiden. Am besten ziehen Sie den Wellendichtring heraus. Dann brauchen Sie die Achse nicht komplett zu demontieren. Stechen Sie mit einer Ahle oder einem Hammer ein paar kleine Löcher in den Wellendichtring. Ziehen Sie den Wellendichtring dann mit einem Haken heraus. Eine andere Möglichkeit: Drehen Sie Schrauben in die Löcher und ziehen Sie daran, um den Wellendichtring langsam aus dem Gehäuse zu holen. Achten Sie darauf, dass Sie dabei Achse oder Gehäuse nicht beschädigen.
Im Falle einer Beschädigung der Achse oder des Gehäuses muss dieses repariert werden. Wenn Sie lediglich den Wellendichtring austauschen und nicht auch die beschädigte Achse oder Bohrung, kann es zu einem vorzeitigen Ausfall oder zu Leckagen kommen. Sie können die Achse problemlos reparieren – z. B. mit einem Speedi Sleeve von SKF.
Auswahl der passenden Wellendichtringgröße
Zur Bestimmung der passenden Größe des Wellendichtrings ermitteln Sie zunächst die Abmessungen des Innen- und Außendurchmessers sowie die Höhe der Bohrung. Außerdem muss der Wellendichtring druck- und temperaturbeständig sowie dem Medium gewachsen sein, mit dem er in der Dichtung während des Produktionsprozesses in Berührung kommt. In unserem Leitfaden zur Auswahl von Wellendichtringen finden Sie weitere Informationen.
Kontrolle der Materialien und Oberflächen
Vergewissern Sie sich vor der Montage, dass Wellendichtring, Achse und Bohrung nicht beschädigt sind. Achten Sie darauf, dass die Oberflächen, mit denen der Wellendichtring in Berührung kommt, keine Spitzen oder Grate aufweisen. Die Dichtlippe ist empfindlich. Schon die kleinste Beschädigung kann eine Leckage zur Folge haben. Überzeugen Sie sich auch davon, dass der Wellendichtring sauber ist. Schon eine kleine Verschmutzung kann eine Leckage verursachen. Verwenden Sie daher niemals einen gebrauchten Wellendichtring.
Verwenden Sie geeignetes Montagewerkzeug
Bei der Montage von Wellendichtringen kann es schnell zu Beschädigungen kommen. Darum brauchen Sie geeignetes Werkzeug, mit dem Sie die Arbeit sorgfältig ausführen können. Ideal ist ein Werkzeugsatz für die Wälzlagermontage.
Achsen mit abgeschrägten Kanten
Der Innendurchmesser (ID) des Wellendichtrings muss bei der Montage gedehnt werden. Darum ist es erforderlich, dass die Achse einen abgeschrägte Kante von 30 bis 50 Grad aufweist. Ist die Achse mit einem Flansch oder einer Passfedernut versehen, können Sie am besten eine Montagehülse verwenden. Auch die Bohrung sollte an der offenen Seite mit einer Fase von 30° über mindestens 1 mm versehen sein. Achten Sie dabei auf eine gute Abrundung der Kanten.
Vorbereitung der Achse und Vermeidung von Beschädigungen
Im letzten Vorbereitungsschritt für die Montage werden Achse, Dichtlippe und Bohrung mit einer ausreichenden Menge an Öl geschmiert. So gleitet der Wellendichtring problemlos über die Achse und trocknet nach der ersten Umdrehung nicht aus. Verwenden Sie hierbei nur Öl oder Fett, das sich mit dem Material des Wellendichtrings verträgt. Beim Schieben über die Achse kommt der Wellendichtring jeweils mit der Passfedernut, den Gewinden und Nuten in Berührung. Durch Abkleben oder Abdecken der Welle an diesen Unebenheiten mit einem ölgetränkten Papier können Sie den Wellendichtring ohne Beschädigung der Dichtlippe montieren.
Montage des Wellendichtrings
Mit einer gut vorbereiteten Montage sind Sie auf dem richtigen Weg. Die Montage des Wellendichtungsrings selbst ist nicht besonders kompliziert. Sorgfalt spielt dabei jedoch eine große Rolle: Das verlängert Lebensdauer und Zuverlässigkeit der Dichtung.
Einbau des Wellendichtrings
Wenn Sie mit dem eigentlichen Einbau beginnen, achten Sie darauf, dass der Wellendichtring immer in die richtige Richtung zeigt: Nicht nach außen, sondern immer mit der Feder in Richtung des abzudichtenden Mediums. Der Wellendichtring muss dann in die Bohrung gepresst werden. Verwenden Sie dazu geeignetes Werkzeug (z. B. einen Wälzlager-Einbauwerkzeugsatz), mit dem Sie gleichmäßig arbeiten können. Der Wellendichtring darf niemals mit Gewalt in die Bohrung geschlagen werden.
Probleme bei der Montage des Wellendichtrings?
Es kann durch langfristigen Gebrauch vorkommen, dass an der Dichtlippe eine Rille auftritt. Die Folge: Der neue Wellendichtring passt nicht mehr und dichtet nicht mehr ordnungsgemäß. Sie müssen dann nicht unbedingt die gesamte Achse austauschen oder reparieren. Sehen Sie sich zunächst die Abmessungen noch einmal genauer an. Möglicherweise können Sie einen schmaleren bzw. breiteren Wellendichtring neben die Rille montieren. Eine andere Möglichkeit: Reparieren Sie den Schaden unter der Dichtung mit dem Reparaturset Speedi Sleeve.
Nachstehend haben wir Ihnen weitere Probleme aufgelistet, die bei der Montage von Wellendichtringen auftreten können.
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