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Verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Dampfschläuche
Dampf spielt in vielen industriellen Prozessen eine wichtige Rolle. Die Arbeit mit ihm ist jedoch ebenso gefährlich wie kostspielig. Daher lohnt es sich, wenn Sie Ihren Dampfschläuchen, deren Armaturen und der Art und Weise, wie sie montiert sind, viel Aufmerksamkeit widmen. Die Lebensdauer von Dampfschläuchen hängt zum einen vom Schlauchtyp und von der Montage der Schlaucharmaturen ab. Zum anderen spielt es eine Rolle, wie der Anwender mit dem Schlauch umgeht. Sie können die Lebensdauer Ihrer Schläuche verlängern, indem Sie einige Empfehlungen beachten. Wir haben einen Leitfaden mit Best Practices erstellt, der Ihnen hilft, die Lebensdauer Ihrer Dampfschläuche zu verlängern und die Sicherheit des Anwenders zu gewährleisten.
Beugen Sie Schäden durch Heißdampf vor
Dampf existiert in drei Varianten, die jeweils von Druck und Temperatur abhängig sind: Nassdampf, gesättigter Dampf und Heißdampf.
In dem nachstehenden Diagramm sehen Sie, wie die Kombination von Betriebsdruck und Temperatur entweder gesättigten Dampf oder Heißdampf erzeugt. Die Punkte unterhalb der Linie für „gesättigten Dampf“ stellen heißes Wasser dar, die Punkte über dieser Linie Heißdampf.
WARNUNG! Wird gesättigter Dampf aus dem Bereich oberhalb der Linie benutzt, verkürzt sich die Lebensdauer von Dampfschläuchen.
Gesättigter Dampf kann unverdampfte Wasserpartikel enthalten oder auch „nass“ oder „trocken“ sein. Gesättigter Dampf und leichter Nassdampf haben einen schmierenden Effekt auf das Gummi der inneren Schlauchwand. Heißer und somit trockener Dampf kann die innere Schlauchwand dagegen durch langsames Fortschreiten des Vulkanisationsprozesses verhärten. Das verringert die Lebensdauer des Gummis.
Beachten Sie deshalb das obige Diagramm, um Schäden durch Heißdampf zu vermeiden. Überwachen Sie die Kombination aus Betriebsdruck und Temperatur Ihres Dampfs jederzeit genau und achten Sie darauf, dass die Werte die Linie nicht überschreiten.
Beugen Sie dem Popcorning-Effekt an der inneren Schlauchwand vor
Als Popcorning-Effekt wird ein Schaden an der inneren Schlauchwand bezeichnet. Dieses Phänomen tritt auf, wenn die Poren der inneren Schlauchwand Wasser oder Wasserdampf aufnehmen. Nach der Benutzung kühlt sich der Schlauch ab und der Dampf kondensiert zu Wasser, das im Schlauch zurückbleibt. Wird der abgekühlte Schlauch erneut benutzt, dehnt sich der eingeschlossene Wasserdampf um das 1.600-fache aus. Dieser plötzliche Volumenanstieg führt zu Lufteinschlüssen in der Innenwand, die Blasen im Gummi entstehen lassen und sich aus der inneren Schlauchwand herauswölben. Dieser Vorgang blockiert den Schlauch und verunreinigt den Dampf mit Gummipartikeln. Die Innenwand des Schlauchs poppt regelrecht auf - daher die Bezeichnung.
Daher unser Tipp: Nach der Benutzung sollten Dampfschläuche vor ihrer Einlagerung vollständig getrocknet werden. Der Vorgang des Trockenblasens wird als „Drain After Use“ („Entwässern nach der Benutzung“) bezeichnet. Die Praxis sieht jedoch meist anders aus: Nur selten werden Schläuche trocken geblasen, was das Popcorning-Risiko erhöht. Um dieses Problem zu vermeiden, können Sie einen Dampfschlauch mit extrudierter Innenwand einsetzen, der zusätzlich nach dem Gebrauch entleert wird. Diese extrudierte Innenwand ist nahtlos und homogen. Außerdem wird sie aus einem hochwertigen, gasdichten Gummi hergestellt, das keinen Wasserdampf durchlässt. Damit wird dem Popcorning-Effekt vorgebeugt.
Verwenden Sie verzinkte Stahleinlagen
Dampfschläuche sind standardmäßig mit Stahleinlagen ausgestattet. Diese sind in der Regel spiralförmig gewickelt oder in manchen Fällen auch geflochten. Da die Innenwand bei den meisten Schläuchen porös ist, sucht sich der Wasserdampf einen Weg nach außen. Dabei kommt der Wasserdampf auch mit den Stahleinlagen in Kontakt, wodurch der Korrosionsprozess in Gang gesetzt wird. Da sich der Rost auf den Einlagen unter der Oberfläche bildet und für den Benutzer nicht sichtbar ist, kann er zu einer potentiellen Gefahrenquelle werden. Die Stahleinlagen sind mit dem Gummi der äußeren Schlauchwand bedeckt. Wenn der Oxidationsprozess einmal begonnen hat, kann er nicht mehr aufgehalten werden, insbesondere wenn der Schlauch längere Zeit nicht benutzt worden ist. Die Gefahr besteht darin, dass die Einlagen in einem solchen Maß geschwächt werden, dass der Schlauch reißt und heißer Dampf austritt, was für den Anwender eine lebensgefährliche Situation darstellt.
Kontrollieren Sie deshalb auch die äußere Schlauchwand auf Schäden in Form von Rissen, Brüchen, Knicken und andere Verschleißerscheinungen. Denn diese könnten ein Anzeichen dafür sein, dass die Schlaucheinlagen beschädigt sind.
Selbst wenn ein Schlauch nur für offenen Dampf verwendet wird (d. h. dieser frei austreten kann), kann dieser platzen. Denn der unaufhaltbare Popcorning-Effekt verengt den Schlauch mit der Folge, dass weniger Dampf austreten kann. Wir wissen aus Erfahrung, dass ein Anwender in diesem Fall den Dampfdruck erhöht, damit auch weiter genug Dampf aus dem Schlauch kommt. Dieser Druckanstieg kann zum Platzen des Schlauchs führen. Geschwächte Stahleinlagen begünstigen diese Gefahr noch.
Vermeiden Sie rostende Einlagen und entsprechende Gefahrensituationen, indem Sie Schläuche mit verzinkten Stahleinlagen einsetzen. Diese erhöhen die Sicherheit für den Anwender und verlängern die Lebensdauer des Schlauchs erheblich.
Wichtig: eine gut lesbare Kennzeichnung
Dampfschläuche sind oft nur schwer zu unterscheiden. Manchmal kann nur erahnt werden, um welchen Schlauch es sich handelt, da die Außenwand oft schwarz gefärbt ist. Dies kann auf Grund der hohen Temperaturen und der Verbrennungsgefahr zu Gefahrensituationen führen. Um solche Situationen zu vermeiden, müssen Dampfschläuche gemäß der Norm EN ISO 6134-2A deutlich gekennzeichnet sein. Die Kennzeichnung muss die wichtigsten Produktdaten wie den Herstellernamen, die Norm, der der Schlauch entspricht, den maximal zulässigen Betriebsdruck und die maximal zulässige Temperatur enthalten.
Dampfschläuche müssen zudem über ihre gesamte Länge mit einem roten Streifen gekennzeichnet sein. Dieser Streifen ist fast immer eine gerade Linie, die in Längsrichtung des Schlauchs verläuft. Daran ist der Schlauch als Dampfschlauch erkennbar. Je nachdem, wie der Schlauch aufgerollt oder gelagert wird, ist der Farbstreifen jedoch sichtbar oder nicht. Es ist deshalb wichtig, für die Kennzeichnung einen Farbstreifen in Spiralform mit gut lesbarem Aufdruck zu verwenden. Dadurch können Sie jederzeit feststellen, um welchen Schlauchtyp es sich handelt - auch wenn sich der Schlauch in einem schwer zugänglichen Bereich befindet. Der Anwender weiß dann sofort, dass es sich um einen Dampfschlauch handelt, und kann entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Vermeiden Sie Dampfleckagen
Die Ursache für eine Leckage kann der Schlauch selbst oder eine lose Klemmverbindung sein. Neben dem Verlust an Dampf können lose Klemmverbindungen auch eine Gefahr für den Anwender darstellen, wenn die Armatur aus der Verbindung herausschießt. Beugen Sie mit folgenden Lösungen unnötigen Kosten und Gefahrensituationen vor.
Im Regelfall werden Dampfschläuche entweder (a) mit Boss-Klemmplatten aus Stahl oder (b) mit Hochdruck-Klemmschalen aus Messing montiert. Boss-Armaturen sind dafür bekannt, dass sie im Laufe der Zeit undicht werden. Der Grund dafür liegt in der ovalen Form der Klemmplatten und der Öffnung, an der die zweiteiligen Platten miteinander verbunden sind. Dieses Problem kann schnell und kostengünstig gelöst werden: Kürzen Sie den Schlauch und ersetzen Sie die Klemmplatten neu an der Schlaucharmatur. Dies ist jedoch nur eine vorübergehende Lösung, da das Problem immer wieder auftritt - mit der Folge, dass Ihr Schlauch immer kürzer wird und Ihre Kosten steigen.
Eine bessere Lösung sind Klemmschellen aus Messing. Diese verringern die Häufigkeit von Leckagen, können diese aber aufgrund der Öffnung zwischen den zweiteiligen Klemmen nicht vollständig verhindern. Das Nachziehen der Bolzen scheint dann die einfachste Lösung zur Nachbesserung darzustellen. Aber bei intensiver Nutzung können sich Muttern und Bolzen sowohl bei Boss-Klemmplatten als auch bei Messing-Klemmschalen lösen. Wenn das während der Benutzung passiert, kann es für den Anwender gefährlich werden.
Kontrollieren Sie, ob der Schlauch korrekt montiert wurde. Achten Sie vor allem darauf, dass die Schläuche hinter den Armaturen nicht scharf abgeknickt sind und dass sie spannungsfrei montiert wurden. Kontrollieren Sie die Armaturen und die Schlauchverbindung unter Betriebsdruck. Gehen Sie dabei jedoch sehr vorsichtig vor! Erhöhen Sie den Dampfdruck langsam und schrittweise auf vollen Betriebsdruck. Wenn keine Leckagen auftreten, kann der Schlauch weiter verwendet werden.
Wenn unter Betriebsdruck Dampfleckagen im Schlauch auftreten, müssen Sie den Druck langsam verringern und den Schlauch danach abkoppeln. Befindet sich die Leckage an den Klemmschalen, können Sie versuchen, diese nachzuziehen oder auszutauschen. Wenn es an einer anderen Stelle zu Leckagen kommt oder wenn Sie die Klemmschalen nicht nachziehen können, muss der Schlauch sofort außer Betrieb genommen werden.
Regelmäßige Schlauchkontrollen
Wenn es bei den genannten Schritten zu Problemen kommt, sollten Sie den Schlauch sofort außer Betrieb nehmen und das Problem beheben lassen. An der Innenseite von Dampfschläuchen können leicht Schäden auftreten, die aber nur schwer zu erkennen sind. Lassen Sie Ihre Dampfschläuche regelmäßig von Spezialisten auf solche Probleme kontrollieren. Denn ein spezialisiertes Team kann Ihre Schläuche gründlicher kontrollieren und testen als Sie selbst.
Die Prüfung von Dampfschläuchen muss gemäß den geltenden Richtlinien – ISO 6134 (Dampfschläuche) – durchgeführt werden. Beide Normen empfehlen, Dampfschläuche alle sechs Monate einem Drucktest zu unterziehen.
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