Um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, können Sie zwischen drei Arten von Dichtungen wählen: O-Ring, Milchkupplungsdichtungen oder Tri-Clamp-Dichtungen. Die verwendete Kupplung sowie die Normen oder Standards, die Sie einhalten müssen, bestimmen die am besten geeignete Ausführung.

O-Ring nach DIN11864

O-Ringe lassen sich leicht in einer Vielzahl von Formen und Größen herstellen und sind daher vielseitig einsetzbar und relativ preiswert. Wir bieten eine breite Palette von O-Ringen für bestimmte Anwendungen und Branchen, in verschiedenen Arten, Größen und Preisklassen. Für die Verwendung von O-Ringen und Milchrohrdichtungen sind Kupplungen nach DIN11864 vorgeschrieben.

Milchdichtung nach DIN11864

Die Milchdichtung ist speziell für die Abdichtung von Schraubverbindungen in der Lebensmittelindustrie nach DIN11864 konzipiert. Wie der Name schon sagt, werden Milchdichtungen häufig in Molkereien verwendet. Der Milch-Kupplungsring ist an seinem D-förmigen Querschnitt zu erkennen.

Tri-Clamp-Dichtung nach DIN32676, ASME-BPE, BS4825, ISO1127, SMS3017

Die Tri-Clamp-Dichtung ist die hygienischte und fortschrittlichste Dichtungsmethode auf dem Markt. Sie fügt sich nahtlos in die Nut Ihrer Dichtung ein und minimiert die Möglichkeit der Bakterienbildung in Ihrer Anwendung. Auf Grund der losen Teile ist sie jedoch weniger einfach zu handhaben. 

Haben Sie sich noch nicht entschieden, welche Art von Rohr, Dichtung und Kupplung für Ihre Anwendung geeignet ist? Die Tri-Clamp Dichtung ist auf lange Sicht die lebensmittelsicherste Option.

Bei der Auswahl eines lebensmittelechten O-Rings oder einer lebensmittelechten Dichtung sind folgende Faktoren zu berücksichtigen:

• Lebensmittelmedium und Temperatur
• Art der Reinigung (SIP oder CIP)
• Kontaminationsrisiko (z.B. Migration oder Freisetzung von Gummipartikeln)
• Nutverbindung zur Verhinderung von Bakterienwachstum

Öle, Fette, Wasser, Dampf, Säuren: Mit welcher Art von Stoffen kommt Ihre Dichtung in Berührung? Und bei welchen Temperaturen? O-Ringe aus NBR oder EPDM werden in der Lebensmittelindustrie bereits häufig eingesetzt. Aber es gibt noch mehr: O-Ringe aus Silikon (VMQ), Fluorsilikon (FVMQ) oder FKM (bekannt als Viton) erfüllen ebenfalls die Anforderungen.

Die gewünschte Härte für lebensmittelechte O-Ringe liegt meist zwischen 70-75 (Shore A). Höhere Härten werden bei höherem Mediendruck verwendet. Niedrigere Härten werden in Kombination mit begrenztem Druck verwendet, oder wenn empfindliche Konstruktionsteile, wie z. B. Glas oder Kunststoff, höheren Anpressdrücken nicht standhalten.

Ein O-Ring oder eine andere Dichtung sollte nicht nur für ein bestimmtes Lebensmittel geeignet sein. Die Dichtung muss auch resistent gegen Reinigungsmittel sein. Wählen Sie Ihre Dichtung nach der SIP- und/oder CIP-Reinigung aus:

• SIP = Steam In Place. Diese Reinigungsmethode, die auf heißem Wasser und Dampf basiert, wird häufig bei der Herstellung verschiedener Arten von Getränken eingesetzt. Denken Sie an Fruchtsäfte, wo Sie zuerst eine Ladung Orangensaft und dann Apfelsaft herstellen. Zwischen diesen Chargen werden die Leitungen nach dem SIP-Verfahren gereinigt.
• CIP = Clean In Place. Wenn Sie verschiedene Arten von Lebensmitteln durch denselben Schlauch leiten, z. B. Soßen, Öle und Fette, müssen die Schläuche nach dem CIP-Verfahren gereinigt werden. Bei CIP werden die Schläuche zuerst mit Säure und danach mit Lauge gründlich gereinigt.

Hinweis: Prüfen Sie, welche Vorschriften für Ihre Art von Lebensmittel und Ihre Anwendung gelten.

Bei Lebensmitteln ist die Hygiene ist besonders wichtig. Sie wollen nicht, dass bei der Produktion Schadstoffe freigesetzt werden und in das Lebensmittel gelangen (Migration). Oder, dass Teile von O-Ringen in Ihre Produktionslinie gelangen, weil sich Gummipartikel lösen. Eine Verunreinigung im Produktionsprozess kann schwerwiegende Folgen haben. Eine kurze Google-Suche nach "Rückruf von Gummiteilen" liefert zahlreiche Treffer für Situationen, die Sie vermeiden möchten.

Sie müssen also abwägen, welche Dichtung direkt oder indirekt mit den Lebensmitteln in Berührung kommt. Und wie hoch die Risiken sind. Sie können sich z.B. für eine metalldetektierbare Dichtung (siehe unsere Übersicht über lebensmittelechte O-Ringe unten) entscheiden, die leicht von Sensoren erkannt wird. So können Sie Kontaminationen schneller erkennen, Gefahren beseitigen und künftige Risiken ausschließen.

Ob ein O-Ring oder eine andere Dichtung lebensmittelecht ist, hängt auch von der Verbindung mit der Nut ab. Ist der Anschluss nicht nahtlos und steht die Dichtung auf der Innenseite leicht vor? Oder ist die Dichtung zu schmal, so dass eine kleine Vertiefung entsteht? Dann können Medien zurückbleiben und zu Bakterienbildung führen. Eine nahtlose Verbindung verhindert Toträume und damit die Möglichkeit von Produktablagerungen und Bakterienwachstum. Deshalb ist eine perfekte Verbindung zwischen Schlauch, Nut und Kupplung von entscheidender Bedeutung.

Die wichtigsten Normen für lebensmittelechte Materialien sind u.a. in der europäischen Norm EC1935/2004 und der amerikanischen Norm FDA definiert. O-Ringe, die diesen Richtlinien entsprechen, werden z.B. ausgiebig auf Extraktion und Migration getestet. Der 3-A-Standard wurde speziell für die Molkereiindustrie entwickelt.

Alle lebensmittelechten O-Ringe von ERIKS entsprechen den Normen EC1935/2004 und FDA. Die Tri-Clamp-Dichtung entspricht auch den Richtlinien der EHEDG, einer renommierten europäischen Wissensorganisation auf dem Gebiet des Hygienic Designs, die sich der weltweiten Standardisierung der Lebensmittelsicherheit verschrieben hat.

O-Ringe, die den Lebensmittelsicherheitsstandards entsprechen, können erkannt werden. 

In den folgenden Tabellen finden Sie die am besten geeigneten Dichtungen, den Werkstoff und die entsprechende Verbundnummer.

Die CIP- und SIP-Empfehlungen sind allgemein gehalten. Die Eignung hängt stark von den Konzentrationen und Temperaturen ab. Wenn in der Tabelle keine zusätzlichen Angaben gemacht werden, bedeutet dies, dass der Werkstoff grundsätzlich gut für diese Art der Reinigung geeignet ist. Für weitere Informationen über die Eignung für CIP/SIP wenden Sie sich bitte an einen unserer Spezialisten.

Achten Sie nach dem Einbau von O-Ringen oder Dichtungen in Ihr System darauf, dass Sie den Dichtungstyp, das Material, die Seriennummer, die Position und die Anwendung registrieren. Auf diese Weise wird die Lebensmittelsicherheit weniger gefährdet, wenn ein O-Ring versehentlich durch eine nicht lebensmitteltaugliche Version ersetzt wird oder die vorgesehene Lebensdauer der Dichtung überschritten wird. 

Sie wollen das Risiko minimieren und gleichzeitig den Verwaltungsaufwand reduzieren? Dann installieren Sie lebensmittelechte Dichtungen für jede Ihrer Maschinenkupplungen - auch wenn diese nicht direkt mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Lebensmittelechte und nicht lebensmittelechte O-Ringe sind optisch identisch. Der Einbau lebensmittelechter O-Ringe in Ihrem gesamten System vereinfacht Wartungen.

O-Ringe gelten nicht mehr als lebensmittelecht, wenn sie außerhalb ihrer Originalverpackung gelagert werden. Um zu verhindern, dass sich Staub und Schmutz ansammeln, sollten Sie O-Ringe stets in ihrer Originalverpackung aufbewahren. Achten Sie außerdem darauf, dass O-Ringe in einer dunklen und trockenen Umgebung gelagert werden, um ein Austrocknen des Gummis zu verhindern.